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Gut gerüstet für die Saison – So wird der Oldtimer fit für den Sommer

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Ganz langsam rückt sie wieder näher: die Zeit der Oldtimertreffen und vor allem der sommerlichen Ausflüge mit unserem Lieblingsstück. Doch bevor man sich im Freudenrausch auf die Straße stürzt, gilt es noch ein paar Punkte zu beachten. Denn den Winter hat unser Oldtimer in der Garage verbracht und ganz ohne „Warm-Up“ sollte man nicht direkt die nächste große Tour planen. Dazu gehört unter anderem die Außenreinigung, aber auch ein gründliches technisches Durchchecken ist nötig, damit man mit dem Gefährt sicher unterwegs ist. Die wichtigsten Punkte haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.

Abbildung 1: Gerade im Sommer freut man sich auf ausgedehnte Spritztouren mit seinem Oldtimer.

Mental darauf einstellen

Oft wird unterschätzt, dass wir vor der Oldtimersaison monatelang nur mit neueren Autos unterwegs waren. Allerdings bieten unsere Schätze ein ganz anderes Fahrgefühl, als die Fahrzeuge, mit denen wir ansonsten im Alltag unterwegs sind. Jedes Mal aufs Neue kommt dann eine Umgewöhnung auf den Fahrer zu, die nicht zu unterschätzen ist und die man erst einmal verarbeiten muss. Für den Oldtimer sind Servolenkung, ABS und ESP nämlich Fremdwörter. Mit dem Fehlen dieser Eigenschaften geht ein komplett anderes Fahrgefühl einher, auf das man sich einstellen sollte.

Diebstahlsicher machen

Oldtimer sind immer sehr beliebte Ziele von Langfingern. Bevor man sein Fahrzeug also auf einer der hoffentlich vielen Touren irgendwo kurz abstellt und sich hinterher wundert, warum es auf einmal weg ist, sollte man es diebstahlsicher machen. Dabei hat man gleich mehrere Möglichkeiten. Zum einen kann man eine Diebstahlsicherung fest im Fahrzeug verbauen, mit der sogar die Zündung unterbrochen werden kann.

Daneben gibt es noch sogenannte GPS-Tracker, die beispielsweise in die OBD-Dose eingesteckt werden können, sofern man den Oldtimer mit einer entsprechenden Buchse nachgerüstet hat. Ansonsten ist es möglich, mobile Geräte einfach ins Auto hineinzulegen. Die sind dann in der Lage den genauen Standpunkt des Diebesguts anzugeben.

Darüber hinaus sollte man natürlich immer darauf achten, dass man das Fahrzeug richtig abschließt und nur an sicheren Orten parkt. So sorgt man dafür, dass es gar nicht erst zum Diebstahl kommen kann.

TÜV, AU und Kennzeichen

Wie bei jedem anderen Auto, braucht der Oldtimer natürlich gültige TÜV- und AU Plaketten. Dazu muss das Fahrzeug in Schuss sein und verkehrssicher. Wenn man nicht schon ein reguläres H-Kennzeichen hat, kann man sich überlegen, das H-Kennzeichen mit einem Saisonkennzeichen zu kombinieren.

Das ist seit dem 01. Oktober 2017 möglich. Auf diese Weise lässt sich vor allem bei der Kfz-Steuer eine Menge Geld einsparen. Regulär würde ein ganzjähriges Kennzeichen 191,73 Euro kosten. Beim Saisonkennzeichen würde man jedoch nur für die Zeit zahlen, in der der Oldtimer angemeldet ist. Gleiches gilt dann auch für die Versicherung des Fahrzeugs.

Abbildung 2: Sowohl innen, als auch außen, sollte das Fahrzeug gründlich durchgecheckt werden.

Grundlegender Check

Wenn alle Plaketten soweit vorhanden sind, sollte man trotzdem nach der Winterpause die Technik des Oldtimers gründlich durchchecken. Das meiste davon ist mit ganz einfachen Mitteln und ohne Werkstatt durchführbar.

  • Reifen – Die Bereifung kann als erstes überprüft werden. Im Idealfall haben die Reifen über den Winter keine Luft verloren und das Profil weist eine ausreichende Tiefe auf. Laut Gesetz muss das Profil eine Mindesttiefe von 1,6 Millimetern vorweisen. Etwas mehr, etwa das Doppelte, ist aber besser und vor allem sicherer. Daneben gilt es vor allem bei Fahrzeugen, die mehrere Monate lang gestanden haben, die Beschaffenheit des Gummis zu testen. An porösen Reifen können nämlich Risse entstehen, die unter Umständen großen Schaden anrichten können.
  • Batterie – Die Batterie sollte zunächst wieder in das Fahrzeug eingesetzt werden. Denn idealerweise wurde sie für das Überwintern entfernt, damit sie sich nicht selbstständig entlädt. Zuerst kommt der Pluspol und dann der Minuspol. Wenn die Batterie wieder eingesetzt ist, kann man die Funktionen der Elektrik überprüfen, also Licht, Blinker und die Zündung.
  • Flüssigkeiten – Damit alles reibungslos läuft, müssen die Flüssigkeiten überprüft werden. Dazu zählen unter anderem das Motoröl, die Bremsflüssigkeit und die Kühlflüssigkeit. Die Stände sollten dabei genauso hoch sein, wie vor der Winterpause. Danach gilt es auf der Unterseite des Oldtimers zu checken, eventuell Flüssigkeiten ausgetreten sind.

Der erste Start nach der Pause

Wenn man den Oldtimer zum ersten Mal nach dem Winter anlässt, dann wird er sich wohl anfangs noch etwas wehren und vor sich hin stottern. Das ist jedoch normal. Er muss erst einmal ein wenig warmlaufen. Nach ein paar Minuten sollte sich das gute Stück dann wieder beruhigt haben und  man kann die erste kurze Spritztour machen.

Dabei sollte man vor allem die Flüssigkeiten im Auge behalten. Am besten prüft man direkt vor und nach der Fahrt die Stände. So kann man dann wirklich ausschließen, dass das Auto undicht ist. Der Grund hierfür können nämlich poröse Gummidichtungen sein, die dann natürlich ausgetauscht werden müssen.

Hat man sich mit der Technik auseinandergesetzt, muss der Oldtimer vor der ersten großen Tour gründlich gereinigt werden. Sowohl von außen, als auch von innen. Allerdings sollte man dazu sogenannte Selbstwaschplätze aufsuchen, damit man bei der Wäsche zu Hause nicht die Umwelt belastet. Von automatischen Waschanlagen sollte man grundsätzlich die Finger lassen.

Abbildung 1: unsplash.com, © Markus Spiske

Abbildung 2: unsplash.com, © Nader Arman


Alte Schlepper als Geldquelle: Geht das?

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So schön die Leidenschaft für alte Landmaschinen auch ist, sie kann ziemlich ins Geld gehen. Die Anschaffung eines vielleicht hart gebrauchten Schleppers mag preislich noch verhältnismäßig harmlos sein – im Vergleich mit manchen Oldtimern aus dem PKW-Segment. Danach kommen jedoch die richtigen Ausgaben: Werkstatt, Werkzeug, manches davon Spezialwerkzeug und nur für viel Geld zu bekommen. Dazu die immerwährende Suche nach Ersatzteilen, die vielleicht schon seit Jahrzehnten nicht mehr gebaut werden.

Auf diese Weise kann ein klassischer Schlepper, selbst wenn er dank H-, 07er oder grünem Kennzeichen steuervergünstigt bis -befreit ist, viel Geld verschlingen, bis er nach einer oft jahrelangen Restauration wieder auf den Rädern steht – und wer das einmal gemacht hat weiß, dass es einen hinterher in den Fingern juckt, das nächste Projekt zu beginnen.

Allerdings muss dieses Hobby keine monetäre Einbahnstraße sein. Im Gegenteil, auch landwirtschaftliche Alt-Vehikel haben durchaus das Zeug, ein Geld einzuspielen.

Ein Wort zu Planwagenfahrten

Der vom schön restaurierten Alt-Traktor gezogene Planwagen, von dem aus eine Fahrgastschar die Landschaft bewundert. Ein Bild, das vielen als erstes vor dem geistigen Auge erscheint, wenn sie an das Stichwort Geldverdienen mit Oldie-Traktoren denken.

Leider allerdings bietet sich dieser primär gute Weg, nicht an. Denn grundsätzlich ist die Personenbeförderung auf Hängern, erst recht für reine Vergnügungsfahrten, nicht gestattet. Ja, wir wissen, dass es trotzdem viele gibt, die es für Junggesellenabschiede und Co. anbieten – wenn aber etwas passiert, kommen diese Menschen oft in eine arge Bredouille.

Ja, es gibt auch Ausnahmegenehmigungen. Etwa die Kombination aus §70 StVZO bzw. §46 StVO und eine Erlaubnis nach §29 StVO. Teils werben Landkreise sogar damit. Diese Genehmigung wird jedoch just wegen der häufigen Unfälle selten bis nie erteilt. Deshalb gilt: Auch wenn es noch so attraktiv erscheint, bitte keine Planwagenfahrten anbieten. Wenn hier etwas passiert, nimmt einen spätestens der eigene Versicherer an die Kandare und stellt Regressansprüche.

  1. Historische Film- und Serienproduktionen

Rechnet man Filme und Serien zusammen, werden Jahr für Jahr in Deutschland mehrere tausend Stück produziert. Vieles zwar nur günstige Ware für das Vorabendprogramm. Ebenso aber auch teuer produzierte Hochglanzmedien. Was jüngst besonders gut läuft, sind Produktionen mit historischem Touch – Babylon Berlin in den 1920ern, die Neuverfilmung von Das Boot in den Kriegsjahren. Nicht zuletzt kommen auch immer wieder ausländische Produktionen zu uns, um historische Kulissen zu nutzen.

Tatsache ist, dass für solche Drehs nicht nur zeitgenössische PKW, Motorräder oder militärische Hardware, respektive immobile Locations benötigt und angemietet werden. Im Gegenteil, auch landwirtschaftliches Gerät wird gebraucht.

Die Vorgehensweise ist simpel: In Deutschland operieren mehrere Agenturen. Es gilt das Prinzip der Schauspieler-Agentur. Man meldet sich an, gibt ein Exposé seines Schätzchens ab, dazu Daten für den filmisch-historisch nutzbaren Zeitraum. Mit etwas Glück wird das Fahrzeug gebucht. Reich wird man darüber zwar nicht, dafür ist aber alles auch gegen Beschädigungen vertraglich abgesichert.

  1. Cash & Drive Beleihung

Normalerweise könnten sich die wenigsten Oldie-Traktor-Besitzer vorstellen, gleich ihr ganzes Fahrzeug bei einem Pfandleiher zu versilbern – immerhin hat man es ja so lange gar nicht zur Verfügung. Allerdings ist dieses Prinzip längst nicht mehr das einzige in diesem Segment. Die zeitgenössischere Alternative auch für Landmaschinen nennt sich Cash and Drive. Das geht folgendermaßen:

Fahrzeug (auch Anhänger, Anbauteile etc.) vorfahren, bewerten lassen, Geld dafür bekommen und wieder mit dem Fahrzeug heimfahren. Über eine vereinbarte Laufzeit zahlt man die erhaltenen Summen zurück. Das ist letztendlich ein Verwandter des Kredits, ist allerdings wesentlich niedrigschwelliger. Zudem kann es im Gegensatz zum altbekannten Beleihen auch dann angewendet werden, wenn der restaurierte Schatz nicht wetterbedingt sowieso in der Garage ruhen muss. Es ist also auch eine Alternative für das Fahrten-reiche Sommerhalbjahr.

Weiterer Vorteil: Im Gegensatz zum klassischen Pfandleiher muss man bei diesem Prinzip deshalb auch keine Standgebühren bezahlen, die schon so manches gut klingende Angebot stark verteuerten.

  1. Mini-Museum aufziehen

Viele Schlepper-Enthusiasten sind der Phase entwachsen, in der sie einen Holder A20, einen Fendt Fix 1 ihr Eigen nannten. Doch selbst diejenigen, die ihre Leidenschaft halbwegs „unter Kontrolle“ haben, also nicht mehrere Traktoren anschaffen, sammeln oft allmählich einiges an Zubehör für ihr Einzelstück an.

Da wird dann die Werkstatt um alte Reparaturanleitungen ergänzt, funkeln unter Glaskästen Modelltraktoren, hängen an den Wänden alte Emaille-Werbeschilder, stehen irgendwann alle Anbauteile bereit, die der Hersteller sowie weitere Anbieter jemals für dieses Traktormodell vorgesehen haben. Alles Dinge, die in einem Fahrzeugmuseum nicht anders gehandhabt werden.

Stellt sich die Frage: Wenn man schon derartig viele Exponate zusammengetragen hat, sogar eine passende Halle dafür hat, warum geht man dann nicht auch noch den finalen Schritt und richtet alles so her, dass es wirklich zum Museum wird? Vielleicht finden sich in der Nähe ja auch noch ein paar weitere Landmaschinen-Enthusiasten, die ihren Teil dazu beitragen würden?!

Dadurch, dass man Exponate und einen Raum hat, sind die größten Hürden auf dem Weg bereits getan. Der Rest ist eine formlose Gewerbeanmeldung. Die braucht es nur, damit man auch Eintritt verlangen kann. Trägt man sein privates Schleppermuseum dann noch bei Google und anderen einschlägigen Seiten ein, werden die ersten Gäste nicht lange auf sich warten lassen.

  1. Den Schlepper zum Fotomodel machen

Wohl die meisten Leser dürften schon einmal einen besessen haben – die Rede ist vom guten alten Fotokalender mit klassischen Landmaschinen. Dafür haben diejenigen, die ablichteten bzw. den Kalender produzierten, gutes Geld bezahlt. Schließlich geht es hier ja um Bildrechte an einem Gegenstand und §57 des Urheberrechtsgesetzes greift hier nicht; der Trecker ist ja kein „unwesentliches Beiwerk“.

Tatsache ist, dass man abermals mit anderen Schlepper-Enthusiasten selbst solch einen Kalender produzieren und herausgeben könnte. Sicherlich ein schöner Nebenverdienst, der sich auf Treffen gut verkauft.

Daneben aber kann man sein Fahrzeug auch alternativ zum Fotomodel machen. Abermals gibt es hier Agenturen, bei denen man sich anmelden kann, ähnlich wie bei den Filmproduktionen. In diesem Fall funktioniert alles jedoch breiter gestreckt. Da kann sich der Hobbyfotograf ebenso melden wie der Beauftragte einer Werbeagentur. Bei besonders schön restaurierten Stücken zieht man vielleicht auch das ganz große Los und der Hersteller meldet sich, weil er für seine Historie, für Flyer und Co. aktuelles Bildmaterial seiner alten Schätze benötigt.

Bildquelle Beitragsbild:

Pixabay.com © MichaelGaida

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